Altes Rathaus

Das Alte Rathaus der Stadt Lorsch wurde 1715 nach dem Vorbild des Heppenheimer Rathauses errichtet. Die Frontfassaden ähneln sich vor allem durch die Rundbogenfenster im Erdgeschoß links und rechts des Haupteingangs, durch die Erker, die die Frontfassaden links und rechts abschließen und durch die Turmaufsätze, die jeweils auf den Mittelerkern über den Eingängen der beiden Gebäude aufstehen. Da es sich beim Heppenheimer Rathaus um ein Renaissance-Gebäude handelt, zitiert auch das Lorscher Rathaus, trotz seines späteren Entstehungsdatums, Stilelemente der Renaissance-Architektur.

Der im Lorscher Rathaus befindliche Nibelungensaal, bringt, in Fresken, die Szenen aus dem Nibelungenlied sowie aus der Geschichte des Klosters Lorsch darstellen, das Lorscher Kloster mit der Nibelungensage in Verbindung. Die Andeutung dieser Zusammenhänge beruft sich darauf, daß das Kloster Lorsch in den Zusatzstrophen der Handschrift C des Nibelungenlieds des öfteren Erwähnung findet. (Als "Zusatzstrophen" bezeichnet man diejenigen Textbestandteile der Handschrift C, die in der Handschrift B noch nicht enthalten waren.) Diese Tatsache hat Forscher des frühen 20. Jh. sogar zu der These verleitet, der Lorscher Abt Sigehart
von Schauenburg sei Urheber der Handschrift C gewesen. Dies hat sich später jedoch als unzutreffend herausgestellt.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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