Strahlenburg


Die Ruine der Strahlenburg

Als Sitz der Familie von Strahlenberg trug die Burg, solange sie bewohnt war, den Namen "Schloß Strahlenberg". Der heutige Name "Strahlenburg" kam erst viel später auf. Daß in diesem Fall die Burg nach dem Geschlecht und nicht (wie etwa bei den Habsburgern) das Geschlecht nach der Burg benannt wurde, sieht man daran, daß das Geschlecht von Strahlenberg bereits seit 1174 unter diesem Namen bezeugt ist, während mit der Errichtung der Strahlenburg erst 1235 begonnen wurde. Der Name des Geschlechts von Strahlenberg muß, vor 1174, von einer anderen Burg oder Herrschaft abgeleitet worden sein.

Im Jahre 1504 scheint die Strahlenburg einem Großbrand zum Opfer gefallen zu sein und ist seither eine Ruine. 1828 erwarben die Grafen von Oberndorff den Grund und bewahrten die Burganlage vor dem weiteren Verfall.

Die Ruine der Strahlenburg inspirierte Heinrich von Kleist zu seinem historischen Ritterschauspiel Das Käthchen von Heilbronn (entstanden 1807/08, Uraufführung: Wien, 17. 03. 1810): Ein von kaiserlichen Räten und Rittern gebildetes Femegericht muß den Grafen Friedrich Wetter vom Strahl von der Anklage des Heilbronner Waffenschmieds Theobald Friedeborn freisprechen, dessen fünfzehnjährige Tochter Käthchen mit teuflischer Zauberkunst an sich gefesselt zu haben. Der Graf hatte nicht verhindern können, daß ihm das Käthchen aus unergründlichem Drang auf Schritt und Tritt in blinder Ergebenheit gefolgt war und nicht mehr zu ihrem Vater hatte zurückkehren wollen.

Kleist greift hier einen Legendenstoff auf, der Bestandteil des traditionellen kurpfälzischen Sagenschatzes ist, und auch im "Kurpfälzer Sagenborn" von Jakob Bernhard aufgeführt wird.


Die Strahlenburg vor der Zerstörung
Bildquelle: Brunn, Hermann. 1200 Jahre Schriesheim. Mannheim, 1964. S. 50.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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