Gasthaus Sepp'l

Ein Lokal an dieser Stelle lässt sich bereits für das 17. Jh. nachweisen. 1704 entstand das heutige Gasthaus - nicht etwa wie zu erwarten wäre als Barockgebäude, sondern mit der für die Zeit untypisch reich verzierten Spitzgiebelfassade. Die Gaststätte führte den Namen "Hirschgassenwirt", bis der Innhaber Josef Ditteney sie 1848 in "Brauerei Ditteney" umbenannte. Von "Joseph", dem Vornamen des Innhabers, leitet sich auch der spätere Gaststättenname "Zum Sepp'l" ab. Seit 1884 war der Sepp'l das Stammlokal von fünf Heidelberger Studentencorps oder Burschenschaften - daher auch die Aufschrift "Historisches Studentenlokal" und die Darstellung eines Burschenschaftlers an der Frontfassade des Gebäudes. Als es im folgenden zu einem Konflikt zwischen dem Universitätssenat und den Burschenschaften kam, kehrten viele der Studenten Heidelberg den Rücken, was für die Gaststätte erhebliche Umsatzeinbußen mit sich brachte. Der Wirt des Sepp'l setzte sich daher beim Großherzog von
Baden
für die Beilegung des Konflikts ein. Er hatte Erfolg und wurde bei seinem Rückzug aus Karlsruhe von den Heidelberger Studenten in einem Triumphzug vom Bahnhof zur Gaststätte
begleitet.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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