Die weitere Entwicklung
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Nachdem
Carl Philipp Fohr (1795-1818), Karl Rottmann (1797-1850) und Ernst Fries
(1801-1833) gestorben waren, wurde die Heidelberger Romantik durch deren meist weniger bekannte Brüder weiter am Leben erhalten. Vor allem tat sich Bernhard Fries (1820-1879) hervor, der in vielen Gemälden das Neckartal darstellte. Leopold Rottmann (1812-1881), der unter Leitung seines berühmten Bruders in München ausgebildet wurde, beschäftigte sich in seinen Gemälden vor allem mit Salzburg, das, durch das Zusammen- spiel von Burg und Stadt, Heidelberg sehr ähnelte und dadurch viele Heidelberger Romantiker in seinen Bann zog. Auch Karl Rottmann hatte Salzburger Motive gemalt. Auch Daniel Fohr (1801-1862) wurde, nach dem Tod seines Bruders Carl Philipp, von Karl Rottmann für die Kunst gewonnen und nach München gezogen. Dort entwickelte er sich zum Landschaftsmaler und malte u. a. Bilder vom Chiemsee sowie von anderen bayerischen Seen. ABSTAND |
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Ferner waren die Restauratoren, die für die Sammlung Boisserée arbeiteten, für die Heidelberger Romantik von großer Bedeutung. Hier sind zunächst die beiden Künstler Johann Christian Xeller (1784-1872) und Joseph Wintergerst (1783-1867) zu nennen. Wie so viele Heidelberger Romantiker reisten sie, zu Ausbildungs- und Inspirationszwecken, zunächst nach München und Rom, kehrten dann aber nach Heidelberg zurück, wo sie ihre eigentliche Bestimmung fanden. Die Sammlung Boisserée, für die Xeller 1817-1819 und Wintergerst 1816-1819 als Restaurator tätig war, wurde für beide zur geistigen Heimat. Darüber hinaus schufen beide auch eigene Gemälde. Zu den Hauptwerken Wintergersts zählt das "Scheiden des Rittertums". Das Gemälde zeigt eine Verherrlichung des Spätmittelalters und weist hierbei einen deutlichen Heidelberg-Bezug auf: zum einen ist im Hintergrund das Heidelberger Schloß zu erkennen, zum anderen ist die Nähe zu Bildmotiven aus der Sammlung Boiserée unverkennbar. Der bekannteste unter
den Restauratoren, die für die Sammlung Boisseree tätig waren,
ist Christian Philipp Koester (1764-1851), der Autor eines dreibändigen
Werkes mit dem Titel "Über die Restauration alter Ölgemälde"
war. Allerdings beschränkte sich seine Tätigkeit nicht auf die
Restauration alter Kunstwerke. Vielmehr schuf er auch eigene Gemälde
von hoher Qualität. Meist handelt es sich um Ansichten der Stadt
Heidelberg. Den Kontakt zu den Brüdern Boisseree hielt er, nach deren
Weggang aus Heidelberg, durch Briefe aufrecht. Ohne Verbitterung ertrug
er das Los in einen verkrüppelten Körper verbannt zu sein. Sein
Grabmal trägt die Inschrift "Suchet mich nicht hier/ Suchet
mich in Eurem Herzen/ Findet ihr mich da nicht/ So findet Ihr mich auch
nicht hier". |
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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Heidelberg in der Malerei"
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