Dieter Nezel
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"Dieter Nezel war ein Raubritter der schlimmsten Art, habgierig, grausam, erbarmungslos. Seine Burg Reichenstein bei Neckargemünd, ein völlig unzulängliches Felsennest, beherrschte die Zugänge des Neckar-, Elsenz- und Wiesenbacher Tals. Wehe dem Wanderer der in Nezels Bereich geriet! Nicht nur Hab und Gut, sondern oft auch das Leben raubt er seinen unglücklichen Opfern. Keine noch so ernste, ja nicht einmal kaiserliche Warnung brachte den Wegelagerer von seinem verbrecherischen Treiben ab. Lachend schlug er eines Tages auch einen Brief des Kaisers, den er als 'Wisch' bezeichnete, in den Wind und ließ und ließ den unseligen Boten, der das Schriftstück brachte, an einem weithin sichtbaren Baum aufhängen.

Diese Tat endlich brachte das Maß seiner Sünden zum Überlaufen, und furchtbare Vergeltung folgte. Kaiserliche Truppen erstürmten sein Raubnest, setzten den Schurken gefangen, und nahmen ihm seine Güter. Am selben Tag noch trug der Baum, an dem des Kaisers Bote kurz vorher gehangen, eine neue schreckliche Frucht: Dieter Nezel nämlich baumelte am Ast und es weinte ihm keiner eine Träne nach. Vielmehr widerhallten alle Täler vom Jubel der erlösten Leute, auf denen die Bedrängnis durch den Raubritter wie ein Fluch gelegen hatte (...)."

(Bernhard, S. 40 f.)

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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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