Burg Reichenstein

Das Entstehungsdatum der Burg Reichenstein ist unbekannt. Der Name kennzeichnet sie jedoch als Reichsburg und hierzu passen auch die späteren Dokumente. Man muß also davon ausgehen, daß die Burg erst entstand, nachdem Neckargemünd 1219 reichsunmittelbar wurde. Als königlicher Dienstmann saß Dieter Nessel von Mauer auf der Burg und wachte von dort aus über die Stadt. Das Geschlecht der Herren von Mauer, das die Grundherrschaft über die Siedlung Mauer ausübte und hiervon seinen Namen ableitete, ist seit dem 13. Jahrhundert mehrfach urkundlich erwähnt. Einige der Herren von Mauer tragen in den Urkunden den Beinamen 'Teufel' (Diabolus). So gehört auch der um 1300 bezeugte "Gernot der Deifel" zu dieser Sippe. 1286 wurde Dieter Nessel von Mauer wegen Hochverrats durch König Rudolf von Habsburg von der Burg vertrieben. Worin der Verrat bestand, geht aus den Urkunden nicht hervor und ist auch anderweitig nicht zu erschließen. Um Dieter Nessel, auch Dieter Nezel genannt, bildete sich eine Legendentradition, in der er als grausamer Raubritter dargestellt wird.

Die zur Festung Reichenstein gehörigen Güter erhielt daraufhin 1286 Pfalzgraf Ludwig II. der Strenge, die Burg selber erhielt er jedoch wohl nicht. 1329 fielen Stadt und Burg als Reichspfand an Kurfürst Ruprecht I.. Heute sind nur noch einige Mauerreste von der Burg erhalten.



Literatur

Lenz, Ruediger. Geschichte der Burg Reichenstein. Heidelberg, 1998.
Wüst
, Günther. Tausend Jahre Neckargemünd 988-1988. Beiträge zur Geschichte einer Neckartalsgemeinde. Neckargemünd, 1988. S. 86-92.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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