Bischofshof |
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Keimzelle
der Stadt Ladenburg war
die Lobdenburg,
eine merowingische Königspfalz, durch die sich Ladenburg (dessen Name
sich von eben dieser Königspfalz herleitet) als Hauptort des Lobdengaus
auszeichnete. 628 verschenkte der merowingische Frankenkönig Dagobert
I. den Lobdengau an das Bistum Worms. Die Wormser Bischöfe errichteten
im folgenden auf den Überresten der Lobdenburg den Wormser Bischofshof.
Die Wormser Bischöfe verwendeten Ladenburg als Sommer- und Nebenresidenz,
verlegten aber im 15. und 16. Jahrhundert zeitweise auch ihren Hauptsitz
nach Ladenburg, wenn sie mit der Stadt Worms im Streit lagen. Die Bilder
oben und rechts zeigen das Amtsgebäude des Bischofshofs. Rechts unten
sieht man ein Tor in der Mauer, die den Bischofshof umgibt. Darunter ist
St. Sebastian, die ehemalige Hofkapelle der Wormser Bischöfe, abgebildet.
Die Geschichte der Kapelle reicht bis in die Karolingerzeit zurück.
1050 wurde der Turm an der Nordseite angebaut (siehe links unten), der 1270
sein steinernes Pyramidendach erhielt. 1474 wurde das Gebäude durch
Bischof Reinhard von Sickingen völlig umgestaltet. 1565 wurde die mittelalterliche
Ausstattung von St. Sebastian auf Befehl von Kurfürst
Friedrich III. durch die reformierten Bilderstürmer zerstört. |
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Die beiden unteren Abbildungen zeigen den Gesamtkomplex des Wormser Bischofshofs in historischer Zeit. Man erkennt auf beiden Bildern St. Sebastian und sieht, wie sich die Kapelle zwischen dem 13. und dem 17. Jh. verändert hat. Ferner sieht man den Turm, der 1050 angebaut wurde. Auf der oberen Abbildung, die den Zustand im 13. Jh. rekonstruiert, sieht man ihn noch ohne das um 1270 geschaffene Steindach. | St. Sebastian |
Der
Bischofshof im 13. Jh. Bildquelle: Probst, Hansjörg. "Ladenburg im Hochstift Worms", in: Ladenburg. Aus 1900 Jahren Stadtgeschichte, hg. v. Hansjörg Probst. Ubstadt-Weiher, 1998. S. 294. |
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Der
Bischofshof um 1620 Bildquelle: Probst, Hansjörg. "Ladenburg im Hochstift Worms", in: Ladenburg. Aus 1900 Jahren Stadtgeschichte, hg. v. Hansjörg Probst. Ubstadt-Weiher, 1998. S. 294. |
Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz |