Zeughaus

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts ließ Kurfürst Ludwig V. - wahrscheinlich vom Schloßbaumeister Moritz Lechler - ein Zeughaus am Neckar als Stapelraum für Versorgungsgüter und militärische Ausrüstungen errichten. Da es außerhalb der Stadtmauern lag, mußte sich das Zeughaus gegen Überfälle verteidigen können. Deshalb flankieren zwei Wehrtürme das Gebäude. 1590 ließ Johann Casimir hinter dem Zeughaus den Marstall errichten. Der Marstall war ca. 150 Meter lang und verlief parallel zum Zeughaus, so daß er zusammen mit diesem einen Innenhof umschloß. Während der eigentliche Marstall nicht mehr existiert, wurde die Bezeichnung 'Marstall' auf die gesamte Anlage übertragen, so daß man heute auch bezüglich des Zeughauses vom Marstall spricht.

Literatur

Fahrbach
, Ute. Marstall, Marstallstraße und Heuscheuer in Heidelberg (=Veröffentlichungen zur Heidelberger Altstadt, Bd 23, hg. v. P. A. Riedl). Heidelberg, 1989.
Neumann, Hartwig. Das Zeughaus. Die Entwicklung eines Bautyps von der spätmittelalterlichen Rüstkammer zum Arsenal im deutschsprachigen Bereich vom 15. - 19. Jh. Aachen, 1991.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Bauwerke der Altstadt"