Um 260 n. Chr. gelang den Alemannen die Eroberung des Dekumatenlands. Damit fiel auch der Heiligenberg in ihre Hände. Unter den Alemannen muß der Merkurtempel verfallen sein. Um 500 n. Chr. wurden die Alemannen von den Franken vertrieben. Letztere richteten den Merkurtempel, noch in der späten Merowinger-Zeit, wieder her. Unter den Franken wurde die Anlage als Begräbnisstätte für eine Personengruppe (Familie?) verwendet, die auf oder an dem Heiligenberg wohnhaft gewesen sein muß. Dies läßt sich daraus schließen, daß sich Begräbnisstätten im allgemeinen an die jeweiligen Siedlungen anschlossen. In den Gräbern finden sich sowohl Männer als auch Frauen und Kinder, was deutlich macht, daß zu dieser Zeit an jener Stelle noch kein Kloster - als etwaiger Vorgänger zum später hier errichteten Michaelskloster - bestand. Der alte Tempel wurde lediglich als christliche Kapelle verwendet.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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