Allgemeines
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Parallel zur literarischen
Romantik bildete sich in Heidelberg ein romantischer Malerkreis. Von größter
Bedeutung für die Heidelberger Romantik war die Sammlung
Boisserée, deren mittelalterliche Gemälde die Heidelberger
Maler sehr inspirierten und deren Weggang aus Heidelberg im Jahre 1819 (die
Brüder Boisserée zog es an den württembergischen Hof nach
Stuttgart) einen schweren Verlust für die Heidelberger Romantik bedeutete. Die großen
Maler der Heidelberger Romantik waren Carl Philipp Fohr (1795-1818), Karl
Rottmann (1797-1850) und Ernst Fries (1801-1833). Sie alle stammten aus der
näheren Umgebung Heidelbergs und setzten sich in ihrer Jugend daher mit
Heidelberger Motiven auseinander. Ihr Werk blieb jedoch nicht auf Heidelberg
beschränkt. Nachdem sie von Friedrich Rottmann, dem Vater Karl Rottmanns,
unterrichtet worden waren, studierte jeder von ihnen an der Akademie der Bildenden
Künste in München. König Ludwig II. von Bayern schätzte,
wie auch seine Märchenschlösser beweisen, die Kunst der Romantik.
Unter seiner Herrschaft wurde München zu einem Zentrum der romantischen
Bewegung. Deshalb zog es viele romantische Maler nach München. Unter
den drei großen Malern der Heidelberger Romantik entwickelte Karl Rottmann,
der von König Ludwig besonders gefördert wurde, die stärkste
Bindung an München. Auch Carl Philipp Fohr traf, während seines
Italienaufenthalts, mit Ludwig zusammen, der sich - damals noch Kronprinz
- 1817/18 in Rom aufhielt und Fohr des öfteren in seiner Werkstatt besuchte.
Durch großzügige Angebote versuchte er Fohr nach München zu
locken, was jedoch nicht gelang. Nicht nur Maler der Romantik zog es nach
München. Görres wurde als Professor für Literaturgeschichte
hierher berufen, auch Schelling lehrte hier und ferner kam der große
Dichter Clemens Brentano nach München. Neben Heidelberg spielten also
auch München und das von allen Romantikern gerne bereiste Italien eine
bedeutende Rolle im Leben der Maler der Heidelberger Romantiker. Neben Heidelberger
Motiven wurden daher auch Münchner und vor allem italienische Motive
gemalt. Dem kann hier nicht ausführlich nachgegangen werden, am Rand
sind aber zumindest einige Gemäldebeispiele abgebildet. |
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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz Zurück
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