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       Weinheimer Schloß  | 
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       Im Jahre 1403 kaufte Kurfürst Ruprecht III. in Weinheim ein Anwesen, das dem Juden Elias gehört hatte und überließ es seinem Protonotar Johannes von Weinheim unter der Bedingung, daß der Kurfürst und seine Nachfolger in diesem Haus Herberge nehmen sowie Frucht und Wein aufbewahren dürften. Schließlich gelang es dem nachfolgenden Kurfürsten Ludwig III., 1423 den benachbarten Hof des Weinheimer Adelsgeschlechts Swende käuflich zu erwerben. Der Swendehof entspricht dem Nordwestflügel des heutigen Schlosses. 1537 wurde auf den Fundamenten des Swendehofs das Schloßgebäude errichtet, das rechts auf den oberen Bildern zu sehen ist. Der 1403 durch Ruprecht III. erworbene Hof entspricht dem südöstlichen Flügel des Schlosses. Der Südostflügel ist auf den unteren Bildern dieser Seite zu sehen. Die Gegensätzlichkeit der Baustile läßt bis heute den getrennten Ursprung der beiden Flügel erkennen. Von der kurpfälzischen Regierung wurden im Schloß im folgenden hin und wieder Tagungen abgehalten. Kurfürst Ludwig V. verpfändete 1509 sein Weinheimer Schloß an Dieter von Handschuhsheim, dessen Familie somit in Weinheim Fuß faßte. Der mächtige und künstlerisch vollendete Grabstein seiner Gattin Irmela von Handschuhsheim stand früher in der Weinheimer Peterskirche und hat jetzt seinen Platz unweit der großen Zeder im Schloßpark gefunden. Seit 1555 scheint das Weinheimer Schloß der aus Glaubensgründen aus England geflohenen Herzogin Catherine von Suffolk (geb. Willoughby) als Obdach gedient haben. Nach dem Ende des 
        Pfälzischen 
        Erbfolgekriegs (1688-1697) ließ sich die kurpfälzische 
        Administration in Weinheim nieder. Das Haus Pfalz-Neuburg, das 1685 nach 
        dem Aussterben der Hauptlinie der pfälzischen Wittelsbacher die Macht 
        übernnommen hatte, hatte seine Residenz in Düsseldorf. Nach 
        dem Pfälzischen Erbfolgekrieg war man bemüht, die Regierungsbehörden 
        in das kurpfälzische Stammland zu verlegen. Heidelberg war jedoch 
        so stark zerstört, daß man die Administration nicht sofort 
        nach Heidelberg verlegte, sondern es vorzog, sich zunächst (bis 1700) 
        in Weinheim anzusiedeln. Auch Kurfürst 
        Johann Wilhelm kam nach Weinheim. Er residierte für einige Zeit 
        im Weinheimer Schloß, kehrte dann jedoch wieder nach Düsseldorf 
        zurück. Offenbar dachte er allen Ernstes daran, Weinheim zu seiner 
        Hauptresidenz zu machen. Den Baumeister Petrini ließ er einen noch 
        erhaltenen Plan für die Umgestaltung des Weinheimer Schlosses zu 
        einem monumentalen Palast anfertigen. Auf Grund eines Zerwürfnisses 
        des Kurfürsten mit der Weinheimer Bevölkerung kam es nicht zur 
        Ausführung des Planes.  | 
     
       
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![]() ![]() Der Südostflügel des Schlosses ![]() Eingangsportal zum Hof des Südostflügels  | 
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       Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz  | 
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