Peterskirche |
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Die
Peterskirche wurde vom
Bistum Worms gestiftet, als sich das Gebiet des späteren Heidelberg
noch in wormsischem Besitz befand. 1225 gab der Bischof dieses Gebiet dem
Pfalzgrafen zum Lehen, so daß hier die Stadt Heidelberg als künftiges
pfälzisches Machtzentrum entstehen konnte. Die Peterskirche ist damit
älter als die Stadt Heidelberg. Schon der Name des Gotteshauses weißt
auf den Zusammenhang mit dem Wormser Petersdom hin. Im Jahre 1357 wurde
die Peterskirche erstmals urkundlich erwähnt. Bevor Kurfürst
Ruprecht III. um 1400 die heutige Heiliggeistkirche
erbauen ließ, war die Peterskirche Pfarrkirche der Stadt Heidelberg.
Als die Heiliggeistkirche im 14. Jahrhundert an ihre Stelle trat, übergab
Ruprecht III. die Peterskirche der Universität. Die Peterskirche dient
seitdem als Universitätskirche, in der diverse Professoren der Universität Heidelberg beigesetzt wurden. Wie man insbesondere auf dem Bild von der Südfassade sieht, sind an den Außenwänden der Kirche diverse Grabmale für Universitätsprofessoren sowie auch für kurfürstliche Hofleute ausgestellt. Als Beispiel ist in der unteren Bildreihe das Grabmal für Richard Rothe (1799-1867) abgebildet, der an der Universität Heidelberg Professor für Theologie war. Von 1864 bis 1870 wurde die Peterskirche umgebaut und dem neogotischen Zeitgeschmack angepaßt. Der Kirchturm wurde hierbei jenem des Freiburger Münsters nachgebildet. Die unten verkleinert abgebildete Lithographie zeigt, wie der Turm der Peterskirche nach dieser Baumaßnahme aussah. Um schädlichen Witterungseinflüssen vorzubeugen, wurde die bis heute erhaltene, neogotische Turmspitze in jüngerer Vergangenheit unter einem Kupferdach verborgen. |
Nordfassade Südfassade |
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Öchelhäuser,
Adolf von (Bearbeiter). Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg
(=Die Kunstdenkmäler des Grossherzogtums Baden, Bd. 8). Tübingen,
1913.
S. 155-197. |
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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Bauwerke der Altstadt"
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