Das Mannheimer Schloß
ist in drei Bauabschnitten (1720-1731, 1737-1742, 1751-1760) entstanden.
Die wichtigsten der beteiligten Architekten waren Francesco
Rabaliatti und Nicolas
de Pigage. Das Schloß befindet
sich an der Stelle, an der der kleine Palast des Kurfürsten
Karl Ludwig in der Zitadelle Friedrichsburg stand. Bis Karl Theodor
1778 nach München zog war das Mannheimer Schloß Mittelpunkt
des höfischen Lebens. Nachdem Mannheim auf dem Reichsdeputationshauptschluß
(1803) Baden zugesprochen wurde, verloren Schloß und Stadt allmählich
an Bedeutung. Der Großherzog behielt Karlsruhe als Residenz und
kam nur selten zu Besuch. Immerhin residierte jedoch seine Witwe Stephanie
bis 1860 im Mannheimer Schloß. An den Enden der beiden Flügelbauten
des Ehrenhofs liegen östlich die Schloßbibliothek und westlich
die Schloßkirche. Während die Schloßkirche mit dem Abschluß
des ersten Bauabschnitts 1731 fertiggestellt wird, entsteht die Schloßbibliothek
in der dritten Schloßbauperiode nach 1757 unter Mitarbeit des Baumeisters
Johann Jakob Rischer.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Schloß starke Zerstörungen.
Sowohl Schloßkirche als auch Schloßbibliothek brannten völlig
aus. Während die Schloßkirche soweit wie möglich dem historischen
Vorbild entsprechend restauriert wurden, erhielt die Schloßbibliothek
eine völlig neue Innengestaltung. Das mittlere der vergrößerbaren
Bilder zeigt die Schloßbibliothek noch im Originalzustand. Rechts
daneben ist ferner der Rittersaal, der originalgetreu restaurierte Hauptraum
des Schlosses, abgebildet.
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Literatur
Böhm,
Ludwig W. Das Mannheimer Schloß. Karlsruhe, 1962.
Gamer, Jörg. "Die Gemächer der Großherzogin Stephanie
im Mannheimer Schloß", in: Mannheimer Hefte, Bd.
2, 1968. S. 29-38.
Jacob, Gustav. Das Mannheimer Schloß und seine Sammlungen.
Mannheim, 1935.
Walter, Friedrich. Das Mannheimer Schloß (=Heimatblätter
vom Bodensee zum Main, Heft 20). Karlsruhe, 1927.
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