Peter
Anton von Verschaffelt |
Der gebürtig aus Gent stammende Peter Anton von Verschaffelt (1710-1793) war ältester Sohn des Frédéric Étienne van der Schaffele. In Paris und Rom wurde Verschaffelt zum Bildhauer ausgebildet und war im folgenden häufig für die Kurie tätig. 1748 ging ihm der ehrenvolle Auftrag zu, die durch Witterungseinflüsse schwer beschädigte Kolossalstatue des Erzengels Michael auf der Engelsburg durch eine Neuschöpfung zu ersetzen. 1752 wurde er als Nachfolger des früh verstorbenen pfälzischen Hofbildhauers Paul Egell nach Mannheim berufen. Hier bestand Verschaffelts vordringlichste Aufgabe zunächst in der Fertigstellung der noch fehlenden skulpturalen Ausstattungsteile der Mannheimer Jesuitenkirche. Durch die von Kurfürst Karl Theodor initiierten Bauunternehmungen erweiterte sich Verschaffelts Aufgabenbereich ständig. Noch während er an den Skulpturen für die Jesuitenkirche arbeitete, wurde er 1755 zur Ausschmückung des Fassadengiebels am Bibliotheksbau des Mannheimer Schlosses herangezogen. Hier begann seine Zusammenarbeit mit Nicolas de Pigage, der bei den gemeinsamen Projekten die künstlerische Gesamtkonzeption erstellte, während Verschaffelt die bildliche Realisierung zu leisten hatte. Im Jahre 1756 eröffnete
Verschaffelt eine zunächst private Zeichenakademie, die schon 1758
ein eigenes Gebäude beziehen konnte und 1769 durch Karl Theodor offiziell
zur "Académie de peinture" erhoben wurde. Damit war eine
mit Statuten versehene, vom Kurfürsten finanziell unterhaltene Lehrinstitution
geschaffen. Verschaffelt blieb bis zu seinem Tode deren Direktor und bildete
in dieser Zeit eine ganze Künstlergeneration in seinem Sinne heran.
Mit dem 1767 eingerichteten Antikensaal wurde die Zeichenakademie um eine
viel bewunderte Studienstätte antiker Kunst bereichert. Damit wurde
gleichzeitig eine städtische Attraktion gewonnen, die zahlreiche
Besuche auswärtiger Kunstfreunde auslöste. Literatur |
Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Architekten und Bildhauer"
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