Palais
Venningen |
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Das hier zu sehende
Gebäude - für dessen Bau z. T. Steine von der Schloßruine
abgetragen wurden - wurde 1707 von dem renommierten Barockbaumeister Johann
Adam Breuning errichtet. Es handelt sich um den ehemaligen Wohnsitz
des kurpfälzischen Generalleutnants Wie man auf dem unteren Bild deutlich erkennen kann, ist das Portal beidseitig mit Reliefs geschmückt. Die Reliefs linkerhand stellen u. a. Kanonen, Schwerter und einen Helm dar, was eine Anspielung auf die militärische Berufung des Hausherrn ist. An der Fassade von Venningens Wohnsitz ist eine Statue angebracht, die ihn, als den Bauherrn, überlebensgroß abbildet. Wegen dieser von dem ungarischen Bildhauer Heinrich Charassky geschaffenen Fassadenfigur wird das Gebäude im Volksmund auch 'Haus zum Riesen' genannt. Zuvor war Friedrich von Venningen im Englischen Hof ansässig, einem fünf Häuser umfassenden Anwesen, das sich in der Kettengasse befand und das er 1682 von Kurfürst Karl II. erworben hatte. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Englische Hof zerstört. Nach Kriegsende stellte Kurfürst Johann Wilhelm das Areal den Jesuiten zur Verfügung. An der Stelle des Englischen Hofs entstand nun das parallel zur Jesuitenkirche verlaufende Seminargebäude in der Osthälfte des Jesuitenviertels. Als Ausgleich erhielt Friedrich von Venningen von Kurfürst Johann Wilhelm 1706 ein an der Hauptstraße gelegenes Grundstück im Westteil der Stadt. Hier entstand im folgenden das Haus zum Riesen. 1797-1819 wurde das Haus zum Riesen als Gasthof genutzt. Im folgenden waren verschiedene naturwissenschaftliche Institute der Universität Heidelberg darin untergebracht, die mit Errichtung des Friedericianums dorthin verlegt wurden. Heute wird das Haus zum Riesen vom Institut für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaften der Universität Heidelberg genutzt.
Literatur |
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Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Bauwerke der Altstadt"
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