1290 wird das das Heidelberger Spital erstmals urkundlich erwähnt. Obwohl die heutige Verwendung des Begriffs 'Spital' dies nahelegen würde, handelte es sich hier nicht um ein Krankenhaus. Krankenhäuser trugen im Mittelalter die eindeutige Bezeichnung 'Siechenhaus'. Bei den Spitälern des Mittelalters handelte es sich vielmehr um Altersheime bzw. um Wohnheime für Witwen, Waisen und andere, die ohne familiären Rückhalt waren. Diese Definition des Spitalsbegriffs blieb bis ins 19. Jahrhundert hinein gültig und muß deshalb auch auf das St. Anna Spital und das Reformierte Spital bezogen werden.

Das Alte Spital wurde 1551 von Kurfürst Friedrich II. mit Erlaubnis Papst Julius III. säkularisiert und zunächst der Universität übereignet. 1556 wurde das Gebäude teilweise abgebrochen. An der Stelle des Alten Spitals entstand der heutige Kornmarkt. Der Spitalsbetrieb wurde in das Dominikanerkloster verlegt.

Literatur

Craemer, U. Das Hospital als Bautyp des Mittelalters. Köln, 1963.
Lutz, Dietrich (Redakteur). Vor dem großen Brand. Archäologie zu Füßen des Heidelberger Schlosses. Stuttgart, 1992.
Schmitt, Walter. Die Organisation der Armenpflege in Heidelberg bis 1870, Dissertation. Heidelberg, 1959.

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

Zurück zur Startseite --- Zurück zu "Nicht erhaltene Bauwerke"