Schwetzinger Schloß:
Hauptgebäude und französischer Garten



Blick auf das Schloß vom französischen Garten aus

Die älteste Nachricht von einer Schloßanlage in Schwetzingen datiert aus der Zeit um 1350.
Damals befand sich hier eine Wasserburg. Im Verlauf des 15. Jh. wurde sie erweitert und schließlich 1472 in ein Jagdschloß des pfälzischen Kurfürsten umgewandelt. Zu Beginn des 16. Jh. baute Kurfürst Ludwig V. die alte Burg zu einer bescheidenen dreiflügeligen Anlage aus. Diese bildet den Kern des heutigen Schlosses. Nach heftigen Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg, wurde die Anlage seit 1710 unter
der Bauleitung des Architekten Johann Adam Breuning stark erweitert. Der Schloßpark war zu dieser Zeit jedoch noch recht klein. So war er kaum breiter als das Schloß und reichte in etwa bis zur Mitte des unter Kurfürst Karl Theodor angelegten Zirkels. Karl Theodor ließ den Schloßgarten komplett neu anlegen. Er engagierte hierfür den Architekten Nicolas de Pigage. (Pigage befand sich hierbei in ständigem Konkurrenzkampf mit dem Hofbaumeister Francesco Rabaliatti, der ebenfalls Pläne zur Neugestaltung der Anlage vorlegte.) Es entstand eine gewaltige Parkanlage, die sich in einen französischen und einen englischen Garten unterteilt. Im französischen Garten, dessen Zentrum der Zirkel bildet, sind Zierpflanzen und Grünflächen geometrisch angeordnet. Die äußeren Bezirke des Schloßparks sind als englischer Garten angelegt. Hier wachsen Bäume und Sträucher weitgehend naturbelassen.



Nördlicher Zirkelbau
Auf der dem Schloß zugewandten Seite schmiegen sich zwei Zirkelbauten an den Zirkel des französischen Gartens. 1748 wurde wurde mit der Errichtung des nördlichen Zirkelbaus begonnen. Die Pläne stammten noch von Alessandro Galli da Bibiena, dem Lehrmeister des Rabaliattis. 1753 begannen die Arbeiten am südlichen Zirkelbau. An den nördlichen Zirkelbau schließt sich das Rokokotheater an, das 1752 von Nicolas de Pigage errichtet wurde. Auf dem rechts unten abgebildeten Plan der Gesamtanlage läßt sich gut erkennen, wie sich das Theater an den nördlichen Zirkelbau anfügt. Unten sieht man die Bühne und Zuschauerraum. Heute ist das Theater Austragungsort der alljährlich stattfindenden Schwetzinger Festspiele.





Bildquellen: (rechts oben:) Wörn, Karl. Schwetzingen. Tradition und Zukunft. Schwetzingen, 1992. S. 35; (rechts unten:) Hoffmann, Wilhelm W. Franz Wilhelm Rabaliatti, Kurpfälzischer Hofbaumeister. Heidelberg, 1934. S. 93; (unten:) Postkarte

Thomas Juelch - Heidelberg und die Kurpfalz

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